Eigenen Solarstrom sinnvoll nutzen

aktualisiert am: 20.07.2025 | 12:46 Uhr
Solaranlage auf dem Hausdach
Wer Solarstrom produziert, spart Geld. Allerdings nur, wenn man diesen auch möglichst für sich selbst nutzt. Mit dem Energiemanager von Loxone wird der Eigenverbrauch optimiert.

Viele Hauseigentümer investieren heute in eine Photovoltaikanlage – eine sinnvolle Entscheidung, denn sie ermöglicht die umweltfreundliche und unabhängige Stromproduktion. Doch der Eigengebrauch wird oft überschätzt und es entsteht ein Überschuss. Strom, der nicht direkt gebraucht wird, fliesst ins öffentliche Netz zurück, und das meist zu einem deutlich geringeren Tarif. Aus diesem Grund lohnt es sich, den selbst produzierten Strom so zu nutzen, damit das Maximum herausgeholt wird.

Energie sinnvoll verteilen

Eigenen Solarstrom sinnvoll nutzen

Hier setzt die Lösung an: Das intelligente Energiemanagementsystem erkennt in Echtzeit, wie viel Strom produziert und verbraucht wird – und steuert den Überschuss gezielt dorthin, wo er gebraucht wird. Wer z.B. eine Batterie besitzt, kann den Überschuss zunächst dorthin leiten, um ihn später bei Bedarf nutzen zu können. Ist die Batterie zum definierten Mass voll, wird der verbleibende Strom weiterverteilt. Etwa in den Boiler zur Warmwasser-Aufbereitung, in die Heizung, ins Elektroauto oder in den Pool im Garten. So wird Sonnenstrom möglichst effizient selbst genutzt.

Kleiner Server, grosse Wirkung

Technisch funktioniert das System über einen kompakten Miniserver, an welchen die Haustechnikgeräte über Datenprotokolle angebunden werden. Die Steuerung erfolgt automatisiert nach individuell einstellbaren Prioritäten und falls nötig bequem über eine App . Besonders smart: Unser System nutzt Wetterprognosen. So kann die Heizung oder der Boiler nachts bei angekündigtem Sonnenschein auf Netzstrom verzichten und sich später mit eigenem Strom versorgen. Auch der Datenschutz ist gewährleistet: Das System funktioniert ohne Cloud – alle Daten bleiben lokal und sind durch verschlüsselten Fernzugriff geschützt.

Praxisbeispiel: Intelligentes Energiemanagement im Einfamilienhaus

Ein Einfamilienhaus in der Schweiz zeigt exemplarisch, wie sich Solarstrom optimal nutzen lässt: Mit einer 18 kWp Photovoltaikanlage in Ost-West-Ausrichtung (Dachneigung 35°) produziert das Gebäude auch bei wechselhaften Lichtverhältnissen kontinuierlich Strom. Der entscheidende Erfolgsfaktor liegt jedoch in der intelligenten Verknüpfung aller Systeme.

Technische Integration

Die Leistungsdaten des Wechselrichters und der aktuelle Hausverbrauch werden über das Modbus-Protokoll direkt in das Loxone-System eingespeist. Die Luftwärmepumpe, die sowohl Fussbodenheizung als auch Brauchwasser versorgt, kommuniziert ebenfalls über Modbus mit dem Energiemanager. Zusätzlich ermöglichen die SmartGrid-Anschlüsse der Wärmepumpe eine direkte Steuerung über Loxone-Relais. Der integrierte Wetterservice liefert präzise Prognosen für die vorausschauende Steuerung.

Intelligente Steuerungslogik in der Praxis

Das System arbeitet nach einer durchdachten Prioritätenhierarchie: Bereits bei Sonnenuntergang analysiert der Energiemanager die Wetterprognose für die kommenden 24 Stunden. Überschreitet die prognostizierte Sonneneinstrahlung einen definierten Schwellenwert, wird die Wärmepumpe über die SmartGrid-Anschlüsse temporär blockiert – sie "wartet" auf den kostenlosen Solarstrom des nächsten Tages.

Sobald am Folgetag Überschussstrom verfügbar ist, aktiviert das System gezielt verschiedene Verbraucher: Das Brauchwasser wird auf erhöhte Temperaturen erwärmt, die Fussbodenheizung wechselt in den Boost-Modus und überheizt die Räume leicht. Dadurch wird überschüssige Solarenergie als Wärme im Gebäude gespeichert – eine natürliche und effiziente Form der Energiespeicherung. Ist ein Elektrofahrzeug angeschlossen, wird der verbleibende Überschuss automatisch dorthin geleitet.

An heissen Sommertagen kann das System die Wärmepumpe sogar zum Kühlen nutzen, wobei die automatische Beschattung meist bereits für angenehme Temperaturen sorgt.

Kosten-Nutzen-Betrachtung

An einem sehr sonnigen Tag im Juni mit einer Produktionsleistung von knapp 100 kWh konnte der Eigenverbrauch mit diesen Massnahmen auf knapp 40% gesteigert werden. Im Januar bei geringer Produktionsleistung von lediglich 12 kWh beträgt der Eigenverbrauch dann zwischen 70% und 100%. Dies bedeutet eine jährliche Einsparung von mehreren hundert Franken – zusätzlich zur ohnehin schon positiven Ökobilanz.


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